Warum viele Betroffene das Pinkwashing im Pinktober kritisch betrachten und worauf wir als Konsumenten achten sollten

Der Oktober gilt weltweit als Monat der Brustkrebsaufklärung – der sogenannte "Pinktober".

 

Derzeit begegnet uns in vielen Geschäften und Onlinehandel die Farbe Pink, von Bekleidungsgeschäften über Kosmetikprodukte bis hin zu großen Unternehmen, die ihre Logos und Verpackungen mit pinken Schleifen schmücken. Doch hinter dieser Welle der Solidarität und Unterstützung lauert eine problematische Entwicklung: das sogenannte Pinkwashing! Was als symbolische Geste der Unterstützung für Brustkrebspatientinnen und der Sensibilisierung gedacht ist, wird oft unreflektiert von Unternehmen genutzt, um von den positiven Emotionen dieses Anliegens zu profitieren – oft ohne einen wirklichen Beitrag für dieses so wichtige Thema zu leisten.

 

Was ist Pinkwashing?

 

Pinkwashing beschreibt die Praxis von Unternehmen, die pinke Produkte oder Werbung nutzen, um sich als Unterstützer im Kampf gegen Brustkrebs darzustellen, obwohl sie oft wenig oder gar nichts für die tatsächliche Sache tun. Das kann beispielsweise bedeuten, dass sie Brustkrebssymbole oder die pinke Schleife auf ihren Produkten platzieren, aber nur einen minimalen Prozentsatz der Einnahmen an Organisationen spenden – oder im schlimmsten Fall gar keinen. In manchen Fällen kann es sogar sein, dass Unternehmen, die solche Kampagnen fahren, Produkte verkaufen, die potenziell schädliche Inhaltsstoffe enthalten und ein Krebsrisiko sogar erhöhen können.

 

Wie erkennt man Pinkwashing?

 

Hier sind wir als Konsumenten gefragt uns kritisch mit den Produkten und Unternehmen auseinanderzusetzen, die im Pinktober auf den Zug der Brustkrebskampagnen aufspringen. Worauf du achten solltest, zeig ich dir hier.

 

Frage dich:

  • Wie viel wird wirklich gespendet? Viele Unternehmen bewerben ihre Produkte im Oktober mit dem Versprechen, einen Teil der Einnahmen an Brustkrebsorganisationen zu spenden. Aber oft ist der Anteil, der tatsächlich gespendet wird, verschwindend gering. Hier lohnt es sich, nachzufragen oder genauer hinzuschauen: Wird ein fixer Betrag gespendet oder nur ein kleiner Prozentsatz vom Umsatz? Ist die Höhe der Spende transparent angegeben?
  • Wohin gehen die Spenden? Damit ist gemeint, welche Ziele Organisationen verfolgen, die sich für das Thema Brustkrebs einsetzen. Manchmal fließen Spenden in Werbekampagnen oder Verwaltungsaufwand, anstatt in konkrete Forschung oder Patientenhilfe. Ist das für dich in Ordnung oder möchtest du lieber Organisationen unterstützen, wo Spenden direkt in die Forschung oder Patienteninitativen einfließen?
  • Sind die beworbenen Produkte wirklich unbedenklich? Besonders kritisch sollten wir bei Unternehmen hinschauen, die pinke Produkte bewerben, die möglicherweise sogar gesundheitsschädlich sein könnten. Einige Kosmetika oder Haushaltsprodukte enthalten Inhaltsstoffe, die ein Krebsrisiko erhöhen können. Bei der Entschlüsselung von kryptischen Inhaltsstoffen in Kosmetika können Apps wie „Code Check“ oder „ToxFox“ helfen.
  • Ist es nur Marketing oder echtes Engagement? Ein weiteres Zeichen für Pinkwashing ist es, wenn ein Unternehmen ausschließlich im Oktober Brustkrebsaufklärung betreibt und das restliche Jahr über schweigt. Unternehmen, die sich wirklich für das Thema engagieren, tun dies langfristig und nicht nur für den kurzfristigen Marketing-Effekt. Sie setzen sich für Aufklärung und Unterstützung ein und fördern die Forschung ganzjährig. Im besten Fall fördern sie zudem das Thema Gesundheit und Brustgesundheit für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Was können wir als Verbraucherin & Verbraucher tun?

 

Zugegeben: Es ist verführerisch leicht, sich im Oktober von der Flut an pinken Produkten und Kampagnen zu einem Kauf hinreißen zu lassen. Doch letztendlich liegt es an uns, unsere Kaufentscheidung bewusst zu treffen.

 

Ich hab dir zwei Lifehacks zusammengestellt, die dir bei einer Kaufentscheidung helfen können:

 

Recherchiere VOR dem Kauf! Schau dir an, ob das Unternehmen wirklich einen Beitrag zur Brustkrebsforschung

oder für Brustkrebspatientinnen leistet oder nur von der Aufmerksamkeitswelle profitieren will.

 

Unterstütze vertrauenswürdige Organisationen DIREKT! Anstatt auf pinke Produkte zu setzen, könntest du gezielt an gemeinnützige Organisationen spenden, von denen du weißt, dass sie einen wirklichen Unterschied machen.

 

Meine Vorschläge für dich, die du selbstverständlich um weitere ergänzen kannst:


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