Welt-Autismus-Tag

Heute ist nicht nur Karfreitag, sondern auch internationaler Welt-Autismus-Tag.

Ich kann lernen. Ich kann arbeiten. So lautet das Motto des letzt- und diesjährigen Aktionstages.

 

In Europa leben circa 7 Millionen Menschen, mit den unterschiedlichsten Formen von Autismus. Jeder besonders in seiner Art und Weise. Mein Sohn ist einer von ihnen.

 

Viele sagen, dass Autisten keine Gefühle oder Liebe empfinden würden. Aber das ist viel zu sehr verallgemeinert. Mein Sohn empfindet Liebe, Glück und Freude und kann diese voller Enthusiasmus weitergeben. Das ist sein ganz besonderer Wesenszug, für den er geliebt und geschätzt wird.

 

Vieles aus unserer Welt, wie wir sie verstehen, wirkt befremdlich auf ihn. Es gibt Situationen, die für ihn nicht aushaltbar oder nur schwer zu kompensieren sind. Da sind wir als seine Lebensbegleiter gefragt, ihm aus solchen Krisen zu helfen, ihm beizustehen und neuen Mut zu schenken.

 

Für Autisten bedeutet die Krise durch das Coronavirus, eine zusätzliche Herausforderung ihren Alltag zu bestehen. Gewohnte Stützpfeiler und Verlässlichkeiten sind weggebrochen. Menschen wirken verändert. Geschäfte sind geschlossen. Viele Freunde wurden krank und einige sind verstorben.

 

Ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie zeigt sich, dass viele Menschen mit Behinderungen aus Angst vor Ansteckung, isoliert leben. Dabei werden und wurden ihre Bedürfnisse nur unzureichend von politischer Seite berücksichtigt. Der fragile Ansatz der INKLUSION bröckelt und gerät zusehends in Schieflage.

Das ist ein Problem, mit dem viele Betroffene tagtäglich zu tun haben und von dem kaum etwas in die Berichterstattung der Medien gelangt.

 

Justin ist bunt in seiner Vielfältigkeit. Er ist ein junger Mann, der auf andere angewiesen ist. Aber brauchen wir nicht alle jemanden? Ganz gleich in welcher Art und Weise? Nicht die unter uns, die befremdlich und andersartig wirken sind das Problem, sondern wie wir über Menschen fremdbestimmen, die Unterstützung benötigen. Ganz gleich ob es sie selbst betrifft oder pflegende Angehörige, die in unserem System zermürbt werden. Neu denken. Für ein starkes Miteinander!


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