Mit den ersten Verdachtsmomenten, dass ich an Brustkrebs erkrankt sein könnte, begann ich mit dem Googeln um zu verstehen, was nun alles auf mich zukommen könnte. Den Rat von so manchen aus meinem Umfeld, dies nicht zu tun, ignorierte ich gefließentlich. Auf der einen Seite beruhigte mich das Gelesene, auf der anderen Seite wühlte es mich immens auf. Generell half mir Dr. Google die Erkrankung Brustkrebs fundierter zu verstehen. Manche Fragen, die mir von ärztlicher Seite nicht beantwortet wurden, konnte ich auf diese Art und Weise lösen und von so manchem Wissenschatz anderer Frauen in Brustkrebsforen profitieren.
Wenn ihr auf eurer Googlesuche nach Informationen einige Tipps beachtet und dabei immer bedenkt, dass die Internetrecherche keinen Arztbesuch ersetzt, spricht nichts dagegen, gezielt wichtige Informationen auf diesem Weg ergänzend einzuholen.
- Auf meiner Schnupperseite und in vielen Blogartikeln, findet ihr für euch wichtige Anlaufstellen. Dazu zählen Patientenorganisationen, Beratungsstellen und deren Dachverbände, Ärzte und Kliniken, die Deutsche Krebsgesellschaft oder das Deutsche Krebsforschungszentrum. Krankenkassen bieten zudem viele nützliche Informationen zur Unterstützung in Krankheitszeiten an, aber auch Pharmaunternehmen sind mit Patientenseiten und medical informations online zu finden.
- In den unterschiedlichsten Medien werden viele Themen im Bereich Brustkrebs und Krebs generell, oft nur einseitig beleuchtet und glänzen manches Mal an fehlender Seriösität. Sei es Beispielsweise zum Thema Bluttest bei Brustkrebs, Methadon oder bei Prominenten, die an Krebs erkrankt sind und dabei nicht selten eine Realität widerspiegeln, die der meisten von uns nicht standhalten kann. Hier gilt es, reflektiert zu lesen und lieber einmal mehr zu hinterfragen. Auch gut zu wissen: Forschungsergebnisse müssen beispielsweise in seriösen und unabhängigen Fachzeitschriften publiziert und auf einer evidenzbasierten Forschung beruhen. In Artikeln müssen zudem aussagefähige Quellen- und Qualitätsnachweise, wie zum Beispiel zu Studien, angegeben sein. Der Blick in die Quellenangaben, lohnt sich somit immer.
- Besteht die Möglichkeit, mit den Verfassern, Autoren und Seitenbetreibern in Kontakt treten zu können? Werden die Datenschutzrichtlinien ausreichend berücksichtigt? Wozu werden meine Daten verwendet und ist ein aussagekräftiges Impressum des Anbieters vorhanden? Ist die Seite sicher aufgebaut?
- Foren bieten eine großartige Möglichkeit des gegenseitigen Unterstützens und Informationsaustauschs an. In Facebook sind Gruppen zu finden, die einem ähnlichen Zweck und Ziel dienen. Wichtig ist ein gut aufgestelltes Administratorenteam, welches mit Bedacht darauf achtet, dass es untereinander bei einem fairen Miteinander bleibt, fahrlässigen Tipps und Darstellungen entgegenwirkt und seinen Gruppen- und Forenmitgliedern, wichtige Informationen bietet. Auf Instagram hat sich in den letzten Jahren eine bunte Krebsbloggercommunity entwickelt, die zu einem regen Austausch unter Betroffenen einlädt. Last but not least: Blogs und Bloggerinnen. Unter ihnen sind so manche wertvolle Perlen zu finden, die betroffenen Frauen eine wertvolle Möglichkeit des Austauschs bieten und oft über ein unfassbares Wissen verfügen. Wichtig zu beachten: Wir sind keine Ärzte. Wir kommunzieren als PatientInnen von Frau zu Frau. Was für die eine gilt, gilt für die andere noch lange nicht. Hinterfragt gelesenes und gehörtes und versteht dies als Anregung. Wendet euch bei allen offenen Fragen an eure Ärzte oder Breast Care Nurses.
Abschließend möchte ich euch um zwei Gefallen bitten: Googelt bitte NICHT nach euren Überlebenschancen!!!
Jede Patientin ist einzigartig und so wie wir als Patientin eine vermeintliche Gesamtüberlebenszeit interpretieren, sagt sie NICHTS über unsere tatsächliche Überlebenszeit und schon gar nichts über unsere Lebensqualität aus...
Wenn euch eine Seite oder eine Person obskure Heilsversprechen offeriert - lasst von Ihnen die Finger weg!!!
Meist wird mit den Hoffnungen von verzweifelten Menschen gespielt, die nur eines wollen: Euer Geld...
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