Im August luden die MammoMädels der Kooperations Gemeinschaft zum Get-Together nach Berlin ein. Der Tag stand ganz im Sinn eines persönlichen Kennenlernens und stellte sich den Fragen: Warum ist eine Mammograpie ab 50 so wichtig? Warum sollten junge Frauen regelmäßig ihre Brüste abtasten? Wie kann man Frauen für ihre Früherkennung sensibilisieren und bestmöglich erreichen?
Für den diesjährigen Brustkrebsmonat haben sich die MammoMädels etwas ganz besonderes unter dem Hashtag #gibachtaufdich einfallen lassen, den du in den sozialen Medien finden kannst. Wir zwei sind dabei. Mach du doch auch mit...
Keine Mama sollte Krebs haben!
Ich bin Justin und wurde mit einer schweren Mehrfachbehinderung geboren. Vieles von dem was andere können, ist mir nicht möglich. Dafür sehe ich das Leben mit offenem Herzen und erfreue mich an vielen kleinen und besonderen Momenten des Lebens.
Ich war dreizehn als meine Mama mich ganz fest in ihre Arme nahm und mir mitteilte, dass sie sehr krank ist. Als ich meine Mama zum ersten Mal ohne ihre wunderschönen Haare sah, streichelte ich ihre Glatze ganz vorsichtig und sagte ihr, wie schön sie ist.
Am Anfang hatte ich große Angst vor all dem Unbekannten, dass auf uns einstürmte. Nichts schien mehr sicher zu sein. Aber meine Mama hatte vorgesorgt. Sie sprach offen mit meiner Schule, meinen Ärzten und Therapeuten und holte sich für mich die Unterstützung, die ich benötigte. So waren für mich ganz viele Menschen da, die mich umsorgten, wenn meiner Mama dies nicht möglich war.
Meine Mama erklärte mir in den kommenden Monaten alle anfallenden Therapieschritte auf eine Art, die ich verstehen konnte. Sie wollte vermeiden, dass ich Angst um sie habe. Sie machte mir Mut und immer wenn es ihr möglich war, unternahmen wir kleine Ausflüge. Trotz allem haben wir damals viele schöne und lustige Momente erlebt, aber auch manchmal zusammen geweint, uns getröstet und ganz, ganz viel gekuschelt. Ich hab damals auf meine Mama aufgepasst und sie auf mich. Und du? Mach mit und gib acht auf dich.
Euer Justin
Heute ist der 14. Mai und das Unfassbare ist eingetreten. Ich - habe - Brustkrebs! Alles Hoffen und Bangen der vergangenen Wochen dahin. Mein Sein fühlt sich an, als wenn es zerbricht - Geist und Körper voneinander getrennt. Ich bin im freien Fall! Und nichts, das mich aufzufangen vermag. Nur Fassungslosigkeit in mir. Ohnmacht!
So fühlte ich mich nach meiner Brustkrebsdiagnose vor über acht Jahren. Gerade mal 41 Jahre jung. Alleinerziehende Mom meines schwer mehrfachbehinderten Sohnes. Ich zog das volle Programm mit Chemotherapien, Operationen, Bestrahlungen und einer Antihormontherapie durch.
Zwei Jahre später erhielt ich die Diagnose BRCA2. Ein erneuter Schock! Kurz darauf ließ ich mir meine Ovarien entfernen und konnte damit das Risiko an Eierstock- und erneut an Brustkrebs zu erkranken, enorm senken. Seitdem nehme ich an einem speziellen Früherkennungsprogramm teil und habe diese um eine Haut- und Darmkrebsvorsorge erweitert. Das Thema Krebs wird mich auf Lebenszeit begleiten...
Ich kann nur jeder Frau mit auf ihren Weg geben: Gib acht auf dich! Es gibt KEIN zu jung für Brustkrebs. Nutze ab 50 die Einladung zum Mammographie Screening. Check einmal im Monat DEINE Brüste! Denn niemand kennt DEINEN Körper so gut, wie DU selbst. Bei Veränderungen suche einen Arzt DEINES Vertrauens auf. Zum Glück sind die meisten Veränderungen gutartig. Je früher Brustkrebs erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen. Hab Mut für DICH und nutze DEINE Früherkennung...
Alles Liebe für Dich
Nicole
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