Für mich ein Tag, der immer etwas gespaltene Gefühle hervorruft! Das liegt wohl daran, dass ich einfach schon zu lange Single bin und somit mein persönlicher Blickwinkel einfach etwas daneben
liegt. Dennoch ist heute ist ein Sonnentag...
Am Valentinstag vor genau vier Jahren, bin ich zusammen mit Karlsson zum ersten Mal seit vielen Jahren in meinen schönsten Urlaub geflogen - nach Phuket.
Geschenkt von Karlsson, einem meiner besten Freunde. Damit ich mich erholen konnte von Chemo, Operationen und Bestrahlungen. Damit ich meinen Traum im Meer zu baden und meine Füße im Sand zu vergraben, erfüllen durfte.
Freundschaft zwischen Freunden ist auch Liebe. Oder die Liebe zu meinem Sohn, die an keine Bedingung geschlossen ist. Einfach nur Liebe pur...
All die unter euch, die einen Partner an ihrer Seite haben, brauche ich wohl keinen Happy Valentine zu wünschen. Oder macht man das doch?
Stattdessen wünsche ich den traurigen Singles unter euch, dass ihr den Tag tapfer hinter euch bringt. Und euch vielleicht vorstellt, dass manch verschenktes Herz in rotem Staniolpapier lange nicht das ist, was sich der Beschenkte tatsächlich von seinem Herzblatt für diesen Tag wünschte :) Ich bin mir jedoch sicher, dass ihr dem Werbehype um Valentinstag mit Grandessa zu bestehen wissen werdet...
Bei mir ist es derzeit ein wenig ruhiger auf dem Blog. Das heißt aber nicht, dass nichts passiert. Ganz im Gegenteil. Ich habe stellenweise einfach nur viel zu tun.
Im Job, mit meinem Kind und rundherum für unsere Zukunft, die neu in Spur gebracht werden möchte, mit noch immer ungewissem Umfang und Ausgang. Ich habe mit Beginn diesen Jahres sehr vieles zu Ende und somit auf den Weg gebracht. Ein sehr befreiendes Gefühl.
Meine Geschichte der "Prinzessin uff`m Bersch ist endlich fertig gestellt und das Exposé vor wenigen Wochen eigenhändig von mir in einen Briefkasten eingeworfen worden( Briefpost einzuwerfen, ist sonst der Job meines Sohnes). Das war mir eine Herzenssache. Es ist gar nicht so leicht meine Ungeduld, die mit meinen üblichen Zweifeln gespickt sind, zu bezähmen. Ob Justins und meine Geschichte, die mit allem was uns ausmacht, für einen Verlag letzten Endes von Interesse sein könnte.
Ich wünsche es mir. Sehr sogar. So schau ich zunehmend aufgeregt in unseren Briefkasten – weil, es könnte ja ganz besondere Post in ihm ruhen.
Jetzt heißt es hoffen und an ganz vielen Stellen meines Lebens darauf zu vertrauen, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe und sich in den kommenden Monaten viele gute Nachrichten einstellen werden...
Eine bereits jetzt sehr besondere Nachricht ist, dass die neue Richtlinie zur spezialfachärztlichen Versorgung draußen ist, mit Beschluss vom 22. Jan 2015! Auf Facebook hatte ich vorletzte Woche ja bereits berichtet!
Aber die richtigen +++Good News+++ sind, dass die TK als erste Krankenkasse beschlossen hat, um bei Patientinnen mit Brustkrebs eine Übertherapie zu vermeiden, mit der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar der TU München einen Vertrag über die Kostenübernahme für den Genexpressionstest EndoPredict® geschlossen hat. Und zwar ALLEN Frauen, die in das geforderte Profil passen und nicht eingeschränkt wie in der Empfehlung des Bewertungsausschusses genannt wurden. Anbei ein kritischer Artikel über den Beschluss vom Bundesverbands der Deutschen Pathologen.
Dies bedeutet, dass vielen Frauen im Jahr eine unnötige und belastende Chemotherapie erspart bleiben wird. Und ein weiterer großer Vorteil ist; Frauen, denen anhand ihrer bisherigen Tumordaten keine Chemo empfohlen wurde, sie anhand von Genexpressionstests nachweislich dennoch über ein erhöhtes Risiko verfügen erneut zu erkranken, nun eben DOCH eine Chemotherapie nutzen können.
Das ist ein wichtiger Anfang! Hoffentlich ziehen bald alle Krankenkassen Bundesweit nach...
Wir Frauen mit unseren offenen Briefen an den damaligen Gesundheitsminister Herrn Bahr, initiiert von Rebecca im Sommer 2013, haben unseren kleinen Teil zu diesem wichtigen Umbruch beigetragen. Und da wir von Seiten des Herrn ja leider keine Antwort erhielten, hatte ich ja dann die entsprechende Petition vor dem Deutschen Bundestag ins Leben gerufen, an der sich viele von euch mit ihrer Unterschrift beteiligt haben. Danke...
Es ist ein gutes Gefühl! Jetzt - auch wenn morgen kein Hahn mehr danach krähen wird, dass wir Frauen mit unserem Statement gegenüber so manchen Bürokratenheinis zum Ausdruck gebracht haben: "Halt - so geht das nicht wie ihr euch das denkt - nicht mit uns!".
Ihr seht, es lohnt sich sehr, sich einzusetzen - auch für andere. Wir bereits erkrankten Frauen sind keine Nutznießerinnen dieser Tests - aber viele andere, die nach uns kommen. Dass lässt die
Diagnose für die betroffenen Frauen vielleicht ein wenig leichter in der folgenden Zeit bewältigen, da sie ihnen mentale Sicherheit schenkt. Weil sie mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen
kann, dass sie zwar einmal an Brustkrebs erkrankt ist, aber das wars dann auch. Und das Ganze ohne eine belastende Chemotherapie durchstehen zu müssen.
Trotz allem gilt für alle betroffene Frauen, ob mit oder ohne Chemotherapie - Krebs gehabt zu haben, ist so oder so Scheiße! Aber jede Scheiße muffelt anders...
Herzlichst
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