Freitag und Samstag war ich unterwegs in Mission Seminar Hospiz.
Insgesamt war es erneut sehr informativ an diesen zwei Seminartagen. Neben Erfahrungsberichten gab es einen Vortrag einer Ärztin und zweier sehr präsenter Herren, die einen Einblick gaben zu den Themen Patientenverfügung, Betreuungsrecht und Vorsorgevollmacht.
Wer mein Buch gelesen hat, dem ist eventuell in Erinnerung geblieben, dass ich 2011 notariell mein Testament und eine Patientenverfügung abgefasst habe und entsprechend hinterlegt wurde. Zum einen aus Sorge um mein Kind und zum zweiten für mich. Damals sagten nahezu alle zu mir, dass ich dies nicht benötige und nun doch endlich mal gesund zu sein habe und das mir schon nichts passieren würde. Dabei kann jederzeit etwas sein. Für viele andere Unaussprechliches passieren. Und was dann? Im schlimmsten Fall würden Mechanismen greifen, die völlig konträr zu dem Laufen, was man sich im Vorfeld eventuell gewünscht hätte. Falls eben doch mal eine Situation eintrifft, die sich keiner von uns im Leben wünscht.
Im besten Fall geht für lange Zeit alles gut. Mein Testament und Patientenverfügung sind hinterlegt und ruhen unangetastet weiterhin sicher verwahrt in verschiedenen Schubladen.Und Ruhen so vor sich hin, ohne in absehbarer Zeit in Anspruch genommen werden zu müssen. Für mich war es der richtige Weg eine gewisse Vorsorge zu tragen. Einer Vorsorge, die jederzeit individuell und der jeweiligen Lebenssituation neu angepasst werden kann.
Was ich nun manch einem mit auf den Weg als Tipp geben möchte: Lasst euch beraten, auch wenn ihr völlig gesund seid. Ihr braucht nur einen Unfall zu haben und nichts ist mehr so wie es mal war – und dann steht man sprachlos vor einem Scherbenhaufen und ist mit anfallenden Aufgaben überfordert. Im schlimmsten Fall seid ihr von eben auf jetzt zu keinen Handlungen mehr fähig und einem Angehörigen werden unter Umständen Entscheidungen abverlangt, die ihn gänzlich überfordern und er für euch Entscheidungen fällen muss, die konträr zu dem Laufen, was ihr euch auch nur im entferntesten jemals vorgestellt habt.
Die beiden Ansprechpartner aus der Aschaffenburger Hospizgruppe zum Beispiel, bieten ehrenamtlich eine umfassende Beratung zu oben genannten Themen an. Gerne auch zu Hause. Überlegt es euch – nehmt den Hörer in die Hand und informiert euch einfach mal zu diesem Thema! Google verwirrt unter Umständen nur. Das recherchieren im Internet überforderte mich, weil, wie sollte ich Entscheidungen treffen anhand eines Ankreuzzettels, den man sich ausdrucken kann, was ich im Bedarfsfall wirklich möchte? Endgültige Klarheit fand ich bei einem Notar. Grundsätzlich wußte ich, was ich für mich wollte und was ich auf keinen Fall möchte.
Es wurde viel diskutiert an diesen beiden Tagen, manches ging sehr nahe und an vielen Stellen wurde auf das herzlichste gelacht! Unser Kurs hat bereits nach seinen ersten Seminartagen seinen Ruf als eloquente Gruppe voraus. Das mag ich. Da bin ich dabei. Was für mich ebenfalls sehr informativ war, dass ist die Notwendigkeit um das Thema SAPV.
SAPV - Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung: Was ist das?
SAPV wird im Raum Unterfranken seit Juli 2013 angeboten und bietet für den Patienten und seine Angehörige viele ungeahnte Möglichkeiten, die ihm sein Hausarzt unter Umständen nicht bieten kann. Vor allem eine Möglichkeit der Versorgung rund um die Uhr, also auch des Nachts. Das SAPV Team wünscht sich oftmals, schon wesentlich früher kontaktiert zu werden, um einem Patienten bereits im Vorfeld viele Beschwerden lindern zu helfen, diesen psychosozial aufzufangen und seinen Angehörigen unterstützend zur Seite stehen zu dürfen. Wichtigste Grundvoraussetzung: der Patient MUSS das Team in Anspruch nehmen wollen. Dazu reicht ein Anruf beim Hospiz- und Palliativteam oder ein informierter Arzt leitet alles weitere in die Wege. Eine Überweisung zum SAPV ist das Einzige was benötigt wird.
Ich darf mir schon jetzt eine Stelle suchen, an der ich mein Praktikum zum Seminar ausfüllen möchte. Alleine suchen. Was ich will, dass weiß ich! Ich hoffe, ich darf so wie ich das möchte.
Persönliches:
Mein Bub hat seine Vergnügungen gehabt über das Wochenende, während ich Freitag und Samstag in einem sehr schönen Seminarzentrum unterwegs war – und ich – ich leiste morgen meinen Teil im Büro bei, ehe ich dann zwecks Nachkontrolle beim Onkologen auftauche. Das ist wieder so ein gefühlter Steinbrocken in meinem Bauch. Zur Beruhigung sag ich mir die letzten Tage innerlich immer wieder vor:
Im November hatte ich erst gründlichen Oberbauchsono von meinem Lieblings-Doc, letzten Monat großes Blutbild bei meinem neuen Hausarzt. Soweit alles OK. Fast OK, Entzündungswerte waren erhöht – aber das liegt sicher an meiner nicht weichen wollenden Nasennebenhöhlen- und Blasenentzündung. Also, wenn die Werte dann auch diesmal erneut erhöht sein sollten, mache ich mich nicht gleich verrückt, hab ich beschlossen. Oder?
Ach...wisst ihr wie schwer es ist, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und jedes Mal aufs neue die Blutwerte beim Onkologen oder auch sonstwo einige Tage später abzufragen? Immer im Vorfeld mit der nagenden Unsicherheit im Bauch – ist diesmal vielleicht Besorgnis erregendes an Blutwerten dabei oder darf ich heulend aufatmen, weil alles in Ordnung ist und augenscheinlich diesmal nichts gefunden wurde? Dass das Sono völlig unauffällig ist, Blutwerte unauffällig und einfach alles gut sein wird für dieses Mal.?! Was ein Scheiß jedes Mal – uff…
Zum Nerven beruhigen oder verwöhnen treffe ich mich morgen Abend mit Freundinnen im Anschluss in Bad Orb zum Essen! Das wird schön, da freue ich mich schon jetzt drauf...
Jetzt kommt was schönes, was wirklich richtig schönes – Trommelwirbel!!!!!! Schrei( sehr happy laut!!!!!!!) – meinen Geburtstag verbringe ich in Barcelona!!!! Hipp Hipp Hurra...mein Bub wird das entsprechende März Wochenende im Internat verbringen, die machen Party und somit – Simsalabim – hab ich richtig frei und nutze die Gelegenheit und verdufte zu meinem 45. Ehrentag mit Karlsson ab nach Barcelona…
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